Alternatives Butterfly

Neulich wurde ich gefragt, wie man denn die Butterfly-Steuerung auf einen Schalter legen könne. Zuerst war ich etwas verdutzt, warum in aller Welt sollte man so etwas tun? Die Steuerung über den K1-Knüppel arbeitet doch wunderbar. Aber alles reden half nichts. Der Kollege wollte unbedingt einen Schalter (als Geber oder Schalter) dafür einsetzen. Drei Stellungen reichen ihm aus. Nun gut, auch wenn es aus meiner persönlichen Sicht wenig sinnvoll ist, möchte ich hier eine Lösung beschreiben.

Anforderungen an die Programmierung:

Leider läßt die Software der MC24 keine freie Belegung der Geber 1-4 (K1-Knüppel, Querruder, Höhenruder und Seitenruder) zu. Deshalb müssen diese Funktionen bei Einsatz eines dreistufigen Schalters über freie Mischer nachprogrammiert werden. Dabei sollen die grundlegenden Funktionen, wie es sie vorgefertigt im Menü Flächenmischer (Code 71: Flächenmischer) in Bezug auf Butterfly gibt, über freie Mischer nachprogrammiert werden.

In dieser Beschreibung werden nur die notwendigen Schritte zur Programmierung der oben genannten Funktion beschrieben. Die grundlegenden weiteren Funktionen des Modells werden nur insoweit berücksichtigt, wie es erforderlich ist.

Empfängerbelegung:

2: Querruder links
5: Querruder rechts

und evtl.

6: Wölbklappe links
7: Wölbklappe rechts

Schalter:

  • 3 stufiger Schalter als Geber am Eingang 9
  • Mischer:

  • LinearMIX 1: 9 -> 5
  • LinearMIX 2: 9 -> 6 (bei einem 4-Klappen-Flügel)
  • LinearMIX 3: 9 -> 3

  • Vorbereitungen

    Nach der Programmierung der grundlegenden Funktionen des Modells (Servoanordnung, Modellname, etc), sollte kontrolliert werden, daß im Code: 71: Flächenmischer alle Butterflyeinstellungen (Bremsklappe->Höhenruder, Bremsklappe->Wölbklappe, Bremsklappe->Querruder), auf 0% eingestellt sind.

    Aus praktischen Gründen wird während der Programmierung anstatt des Gebers 9 (3-stufiger Schalter) der K1-Knüppel verwendet. Erst wenn alle Einstellungen durchgeführt sind, wird die Eingang für die drei Mischer von K1 auf 9 umgestellt. Code 72: Freie Mischer

    Querruder hochstellen
    Ersten freien Mischer LinearMIX 1 auswählen.
    In Spalte "von" SEL drücken und mit dem Drehgeber K1 auswählen. Danach durch Drücken von SEL in Spalte "nach" 5 auswählen. 5 bedeutet, das das Eingangssignal gleichsinnig auf beide Querruder gemischt wird. Zur Vervollständigung dieses Mischer wird jetzt die Mischerkurve eingestellt.

    In der Spalte "Einst." das Pfeilsymbol drücken. Der K1-Knüppel MUSS am oberen Anschlag stehen. Mit Drücken von STO wird ein Offset von 100% eingestellt. Sollte sich nicht auf Anhieb ein Offset von 100% einstellen lassen, dann sollte der Vorgang nach nochmaligem Stellen des K1-Knüppels an den oberen Anschlag wiederholt werden (evtl. ein bisschen rütteln). Jetzt wird eine asymmetrische Mischerkurve von z.B. -50% eingestellt. Dazu muss sich der K1-Knüppel am unteren Anschlag befinden. In der Spalte "Mixanteil" ASY drücken und den Drehgeber solange drehen, bis der Mixanteil -50% beträgt. An dieser Stelle sollte schon mal das Ergebnis der Programmierung am Modell getestet werden. Der Ausschlag der nach oben gerichteten Klappen in Kombination mit einer Querruderbetätigung kann leicht zu mechanischen Problemen in der Anlenkung führen. In solch einem Fall muss der Servoweg im Code 23: Servoeinstellung auf einen passenden Wert reduziert werden. Am Beispiel des linken Querruderservos soll die Vorgehensweise beschrieben werden. Zuerst mit den Pfeiltasten das Servo Nr. 2 anwählen. In der Spalte "-Begrenz.+" SYM drücken und mit dem Drehgeber den voreingestellten Maximalwert von 150% in dem Maße verkleinern, wie es die mechanische Einstellung erfordert. Entsprechend wird mit Servo 5 (rechtes Querruder) verfahren.

    Wölbklappen runterstellen
    Zweiten freien Mischer LinearMIX 2 auswählen.
    In Spalte "von" SEL drücken und mit dem Drehgeber K1 auswählen. Danach durch Drücken von SEL in Spalte "nach" 6 auswählen. 6 bedeutet, das das Eingangssignal gleichsinnig auf beide Wölbklappen gemischt wird. Zur Vervollständigung dieses Mischer wird jetzt die Mischerkurve eingestellt.

    In der Spalte "Einst." das Pfeilsymbol drücken. Der K1-Knüppel MUSS am oberen Anschlag stehen. Mit Drücken von STO wird ein Offset von 100% eingestellt. Sollte sich nicht auf Anhieb ein Offset von 100% einstellen lassen, dann sollte der Vorgang nach nochmaligem Stellen des K1-Knüppels an den oberen Anschlag wiederholt werden (evtl. ein bisschen rütteln). Jetzt wird eine asymmetrische Mischerkurve von z.B. -50% eingestellt. Dazu muss sich der K1-Knüppel am unteren Anschlag befinden. In der Spalte "Mixanteil" ASY drücken und den Drehgeber solange drehen, bis der Mixanteil -50% beträgt. Jetzt das Ergebnis der Programmierung am Modell überprüfen. Der Ausschlag der nach unten ausschlagenden Wölbklappen kann nämlich leicht zu mechanischen Problemen in der Anlenkung führen. In solch einem Fall muss der Servoweg im Code 23: Servoeinstellung auf einen passenden Wert reduziert werden. Am Beispiel des linken Wölbklappenservos soll die Vorgehensweise beschrieben werden. Zuerst mit den Pfeiltasten das Servo Nr. 6 anwählen. In der Spalte "-Begrenz.+" SYM drücken und mit dem Drehgeber den voreingestellten Maximalwert von 150% in dem Maße verkleinern, wie es die mechanische Einstellung erfordert. Entsprechend wird mit Servo 7 (rechte Wölbklappe) verfahren.

    Höhenruderkorrektur
    Den dritten freien Mischer LinearMIX 3 auswählen.
    In Spalte "von" SEL drücken und mit dem Drehgeber K1 auswählen. Danach durch Drücken von SEL in Spalte "nach" HR auswählen. Zur Vervollständigung dieses Mischer wird jetzt die Mischerkurve eingestellt.

    In der Spalte "Einst." das Pfeilsymbol drücken. Der K1-Knüppel MUSS an den oberen Anschlag stehen. Mit Drücken von STO wird ein Offset von 100% eingestellt. Sollte sich nicht auf Anhieb ein Offset von 100% einstellen lassen, dann sollte der Vorgang nach nochmaligem Stellen des K1-Knüppels an den oberen Anschlag wiederholt werden (evtl. ein bisschen rütteln). Jetzt wird eine asymmetrische Mischerkurve von z.B. -15% eingestellt. Dazu muss sich der K1-Knüppel am unteren Anschlag befinden. In der Spalte "Mixanteil" ASY drücken und den Drehgeber solange drehen, bis der Mixanteil -15% beträgt. Jetzt das Ergebnis der Programmierung am Modell überprüfen.

    Damit ist die Programmierung eigentlich schon fertig. Die genauen Einstellwerte müssen sicher dem konkreten Modell angepasst werden. Insbesondere die Höhenruderkorrektur muss erflogen werden.

    Wenn jetzt alles zur Zufriedenheit eingestellt ist, werden die Mischer auf den eigentlichen Schalter (der als Geber angeschlossen ist) umgestellt. In der obigen Beschreibung wird anstatt des K1-Knüppels der Geber 9 (oder jeder andere beliebige Geber) eingestellt.

    Code 32: Gebereinstellung

    Wenn als Geber ein dreistufiger Schalter benutzt wird, dann sollte das Gebersignal noch ein wenig verlangsamt werden, damit die Butterflystellung nicht allzu abrupt erfolgt (der K1-Knüppel wird ja auch nicht abrupt bewegt, sondern langsam und gleichmäßig).

    Mit den Pfeiltasten den Eingang 9 (oder den gewählten Eingang) anwählen. Dann SYM drücken und mit dem Drehgeber eine Verzögerungszeit von ca. 0,5 Sekunden einstellen. Mit ESC diese Funktion verlassen.

    Code 74: Nur Mix-Kanal

    Der zum Schalten benutzte Geber sollte auf "Nur-Mix" gestellt werden, um keine unerwünschten Nebenwirkungen hervorzurufen.

    Code 92: Servoanzeige

    In der Servoanzeige kann man sehr schön sehen, wie die Wege der beteiligten Servos aussehen.

    Diese Programmieranleitung stellt nur die Basis dar. Es lassen sich jetzt noch beliebige Verfeinerungen einstellen. Denkbar ist die Nutzung von Kurvenmischern, wenn eine nichtlineare "Schaltkurve" eingestellt werden soll. Das ist aber jedem selber überlassen.

    Achtung: Diese alternative Butterflysteuerung hat den gravierenden Nachteil, dass eine eingestellte Querruderdifferenzierung nicht automatisch deaktiviert werden kann! (so wie das im fertigen Mischer vorgesehen ist). Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, bei Betätigung des Butterfly-Schalters gleichzeitig in eine andere Flugphase umzuschalten, in der die Querruder nicht differenziert sind.

    Vielleicht finden sich für dieses Programmierbeispiel noch weitere Anwendungen. Für Hinweise und auch Kritik dazu bin ich immer offen.

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